Der Krieg als absolute Katastrophe

Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen! Max Wild hinterlässt eindringliche und mahnende Bilder, ohne jegliche Heldentümelei. Bis weit in die 1960er Jahre verarbeitet Wild - seit 1941 kriegsversehrt - Erlebnisse aus und nach dem Zweiten Weltkrieg, begreift Krieg als Zivilisationsbruch und sieht von Anfang an die Aufrüstung mit Kernwaffen als neue Herausforderung für das Überleben der Menschheit. Mehr denn jemals zuvor ist diese vom Absturz in die Unzivilisation bedroht. Gefährlich dabei: "Nunmehr sitzen wir auf einem Schemel zu Füßen Gottes" - so signiert Wild Ende 1952 die Tuschfederzeichnung "Zu Wasserstoffbombe I 'wie gehabt'", ein dem damaligen US-Präsidenten Eisenhower zugeschriebenes Zitat. Wehe uns allen, wenn Arroganz, Unwissen, Selbstüberschätzung und Hetze hierfür den Treibsatz bilden.

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Künstlerisches Sujet

Kriegsversehrt

Mensch, der Du den Krieg feierst, bedenke - so kehrst Du heim: Verkrüppelt an Leib und Seele gleichst Du einer Ruine, einem Schatten Deiner selbst, Dein weiteres Leben lang...

Kriegsversehrt

Nachkriegszeit

Während das Elend noch in Nachkriegskellern haust, beginnt mit Gründung der DDR und der Bundesrepublik im Jahr 1949 die deutsche Spaltung, mit der sich zugleich eine bis heute nicht überwundene europäische Teilung in West und Ost herauskristallisiert...

Nachkriegszeit

Die Katastrophe 1939/45

Diese dreiteilige, feingezeichnete Bilderserie berichtet vom Aufblühen und Vergehen menschlicher Kultur, die am Krieg zerbricht...

Die Katastrophe 1939/45

Flucht und Vertreibung

Über weite kahle kalte Flur schreitend kehrt eine Familie der zerstörten Heimat den Rücken, privilegiert ist, wer sein Leben, sein bisschen Hab und Gut auf einem Pferdewagen in Sicherheit bringen kann...

Flucht und Vertreibung

Totentanz

Szenerie aus der Unterwelt: Im Nebel des Schlachtfelds tanzen geistergleich Gestalten, krümmen sich, sterben, werfen flackernd ihre Schatten im Feuerschein eines Kampfes, der der letzte sein könnte...

Totentanz

Die Apokalyptischen Reiter

Entwurf zu einem Triptychon; die großformatigen Bleistiftzeichnungen stammen aus dem Sommer 1945, sind also unmittelbare Zeugnisse des kaum beendeten Kriegsgeschehens in Deutschland...

Die Apokalyptischen Reiter