Zersiedlung

Mit dem drastischen Zitat von Erich Kästner, die Menschheit sei nichts anderes als eine Hautkrankheit des Planeten, unterschreibt Max Wild seine Bleistiftskizze von 1985, in der er eine Herde von Planierraupen darstellt, die sich erbarmungslos durch alten Baumbestand gekennzeichneten Naturraum vorfrisst, in deren Hintergrund pilzgleich die Megastadt emporwächst. Er fügt hinsichtlich der ameisengleichen Legion der Menschen hinzu: „Die heutige, ja“. Und so zeugen die Bilder vom insektenhaften Charakter unserer Gattung, die hemmungslos Fläche verzehrt, Natur verkonsumiert und zuletzt nur ein seelenloses Mimikry des Zerstörten als Fraßbild zurücklässt.

v220320.01

Mensch & Natur

Die Landschaft als Objekt der Hybris - unerschöpflicher Verfügungsraum?

238 Milliseconds